Hallo,
und wieder ist eine Woche vergangen. Das einzige, was gleich geblieben ist: Die Zeit vergeht hier genauso schnell wie in Deutschland. Besonders an Sonntagen. J
Wie versprochen, erzähle ich euch einiges über meine erste Arbeitswoche an der Uni, und die bestand zum größten Teil aus Training und Vorlesungen.
Jede Woche beginnt um 5.45 Uhr im Kraftraum. Das ganze Team (zirka 22 Männer und 22 Frauen) trifft sich dort, und dann wird sich warmgemacht. Nicht jeder individuell für sich, sondern alle als Team. Es gibt drei Coaches, die speziell für das Krafttraining zuständig sind. Es gibt den Haupttrainer, der alle Übungen ansagt und kontrolliert, dass diese auch ordentlich durchgeführt werden. Die beiden Assistenztrainer gucken, dass die Leute die Aufgaben technisch korrekt ausführen, feuern die Sportler an und helfen auch mal da, wo Hilfe benötigt wird. Danach wird noch geschwommen bis 7.45 Uhr und man kann frühstücken gehen – einige müssen sich allerdings beeilen, um pünktlich zu ihren Kursen zu erscheinen.
Meine Kurse fangen frühestens um 9 Uhr an, sodass ich ausreichend Zeit habe um gemütlich zu frühstücken, zu duschen und mich bisschen auszuruhen. Am Mittag bin ich spätestens um 12 Uhr fertig mit dem Unterricht, das reicht für Mittagessen und um mich noch für eine Stunde aufs Ohr zu hauen. Von 14 bis 16 Uhr findet das zweite Training statt, diesmal komplett im Wasser. Mittwochs findet kein Nachmittagstraining statt, was auch erklärt, warum ich an diesem Tag mehr Unterricht habe als sonst.
Ich habe insgesamt dreimal die Woche am Nachmittag Unterricht (Dienstag, Mittwoch und Donnerstag). Doch wie man sieht, konnte ich alle meine Kurse so legen, dass sie perfekt zu meinem Training passen, was in dieser Art in Deutschland auf keinen Fall möglich gewesen wäre.
Es hat ein paar Tage gedauert, aber inzwischen durchschaue ich auch das amerikanische Uni-System. Man muss über die Jahre eine gewisse Anzahl von Units beziehungsweise Credits gesammelt haben, um sein Diplom zu bekommen. Und jeder Kurs, den man belegt, bringt Credits ein, sofern man ihn besteht. Es ist auch nicht so, dass man direkt anfängt, das Fach zu studieren, in dem man ein Diplom haben möchte, sondern es sind ein paar Kurse vorgegeben, die alle belegen müssen (Generell Education). Andere Kurse kann man frei wählen (Electives), aber alle bringen Credits ein.
Ich habe vier Kurse: Englisch Writing (was für mich als Ausländer ein Pflichtkurs ist), The Greek and the Western (Generell Education), International Relations und Video Game Production (beide Electives). Jeder dieser Kurse bringt mir vier Credits ein, wenn ich am Ende des Semesters bestehe. Und dann muss ich wieder neu wählen beziehungsweise kann dann mit meinen eigentlichen Business-Studium anfangen.
An jedem zweiten Tag treffen wir uns morgens nicht im Kraftraum, sondern im Leichtathletikstadion, wo um diese Uhrzeit schon Hochbetrieb herrscht. Außer uns trainieren dort auch Basketballer, normale Studenten und auch die Auszubildenden der Army. Wir laufen dort für gewöhnlich, machen Stabilisationsübungen für Bauch, Rücken und Rumpf. Und machen kurze, aber knackige Sprints.
Aufgrund der Tatsache, dass es für alle die erste Woche war, hatten wir nach dem Landtraining alle tierischen Muskelkater.
Was sehr auffällt, wenn man das Training vergleicht, ist, dass das Wort „Teamgeist“ hier großgeschrieben wird. Alle trainieren in einheitlicher Kleidung, es wird immer ein Schlachtruf nach dem Training geschrieen, und der Kapitän betont immer wieder, dass wir unsere Übungen als Team machen, als Einheit.
Am Samstag haben wir am Strand trainiert. Wir sind im Sand gelaufen, haben dort Liegestütze, Sit-ups und andere Stabi-Übungen gemacht. Im Anschluss gab es einige Staffeln, bei denen man ins Wasser rennen, bis zu einem bestimmten Punkt schwimmen, zurückschwimmen und den nächsten abklatschen musste. Das war eine schöne Abwechslung zu Schwimmbad und Kraftraum.
Am Sonntag hat mich Sarah Poewe, die ebenfalls für die Deutsche Nationalmannschaft und hier für den Trojans-Klub schwimmt, mit nach Santa Monica genommen und mir ein bisschen diesen Stadtteil gezeigt. Es ist wirklich ein sehr schöner Ort mit einer super Fußgängerzone und dem berühmten Santa Monica Pier, der in vielen Filmen zu sehen ist.
Leider habe ich immer noch keine Kamera, aber es war bestimmt nicht das letzte Mal, dass ich dort war, sodass ich noch Bilder online stellen werde.
Ich wünsche euch allen einen schönen Start in die neue Woche und hoffe, dass euch mein Blog und meine Einträge gefallen
Liebe Grüße
Dima