Dienstag, 7. September 2010

Jetzt kann's los gehen...

Hi,

es liegt wieder eine ereignisreiche Woche hinter mir.

Das Erste, das ich am Montag gemacht habe, als die Büros offen hatten: Ich habe meinen Kurs „The Greek an the West“ gegen „Oceanography“ (Ozeanologie) getauscht. Diesen Kurs hatte ich sowieso wählen wollen, aber leider war er schon voll. Für gewöhnlich gibt es aber nach der ersten Woche viele Studenten, die ihre Kurse tauschen, sodass auch für mich wieder ein Platz frei war.

Da am Mittwochnachmittag kein Training stattfindet, habe ich endlich Zeit gefunden mich um ein Handy und um ein (neues) Fahrrad zu kümmern. Jetzt bin ich wieder durch und durch mobil. Eine große Überraschung war, als meine Freunde Thomas Lurz (Rekordweltmeister im Freiwasserschwimmen) und Thomas Rupprath (ehemaliger Weltrekordhalter und einer der erfolgreichsten deutschen Schwimmer überhaupt) kurz vorbeigekommen sind. Sie waren auf der Durchreise nach Hawaii, wo sie eine Freiwasserstaffel schwimmen.

Ich habe auch eine unangenehme Erfahrung mit den Gesetzen in den USA gemacht:

Als ich mein Handy in Downtown L.A. kaufen war, sind wir (Sarah Poewe und ich) zehn Minuten zu spät zu unserem Auto gekommen, und schon standen da eine Polizistin und ein Abschleppwagen. Wir konnten durch freundliches Lächeln und ein paar Ausreden den Schaden auf einen „nur“ 85 Dollar teuren Strafzettel minimieren. Mir wurde dann später gesagt, dass es nur so teuer ist, weil wir in Downtown geparkt haben und die Höhe der Strafe von dem jeweiligen Ort abhängig ist.

Eine andere Sache, die mir direkt aufgefallen ist: Preise auf den Schildern in den Geschäften sind immer ohne Steuer genannt. Man kommt also in ein Geschäft und denkt sich: „ Oh das ist aber günstig.“ Bis man zur Kasse geht und noch mal 20 bis 30 Prozent draufzahlt…

Bei Gütern wie Nahrungsmittel oder Medikamenten ist der Steuersatz sehr niedrig. Doch bei allem, was als „Luxusgut“ eingestuft wird – zum Beispiel Elektronik, Schmuck, Alkohol, Zigaretten – ist der Steuersatz ziemlich hoch. Nur gut, dass Sportler weder rauchen noch trinken.

Am Donnerstag hat die College-Football-Saison begonnen. College Football ist sehr beliebt in Amerika. Jedes Spiel wird im Fernsehen übertragen, es werden Wetten abgeschlossen, und Tausende Fans reisen mit ihren Teams zu Auswärtsspielen. Ich glaube, ich lehne mich nicht zu weit aus dem Fenster, wenn ich es mit der Fußball-Bundesliga oder wenigstens der Zweiten Liga vergleiche.

Die USC hat eines der besten Teams, also ist es ein Muss für jeden Studenten, die Spiele zu verfolgen. Bei Heimspielen bekommen Student-Athletes Freikarten für das Stadion, in dem 80.000 Leute Platz finden. Zum Saisonbeginn haben die USC-Footballer auf Hawaii mit 49:36 gewonnen. Das kommende Heimspiel gegen Virginia wird dann wohl mein erstes Footballspiel im Stadion sein.

Es ist echt krass, wie beliebt Football an der USC ist. Einmal war ich im Training und habe in den Himmel geguckt. Plötzlich fliegen fünf Düsenjets über den Campus und schreiben einen Schlachtruf für unsere Footballer in den Himmel.

Am Montag haben wir richtig mit dem Training begonnen, also mit einer 20-Stunden-Woche. Bis jetzt haben wir unseren Körper durch ein bisschen schwimmen und technische Übungen, Krafttraining, Stabi und Laufen auf die bevorstehende Belastung vorbereitet. Aber jetzt ist es endlich so weit, jetzt wird das gemacht, wozu ich hierher gekommen bin. Jetzt geht’s endlich wieder richtig ins Wasser.

Mit dem Englischen klappt es bei mir immer besser. Je mehr ich rede, desto mehr lerne ich und werde selbstbewusster. Es fällt mir nur noch manchmal schwer, alles zu verstehen, was die Professoren sagen – sie reden halt auf einem höheren Niveau. Aber ein bisschen Zeit gebe ich mir noch.

Ich wünsche euch eine schöne Woche.

Liebe Grüße

Dima


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