Montag, 21. Februar 2011

In the Ghetto

Hi Leute,

mir geht’s blendend. Abgesehen davon, dass ich ein sehr eintöniges Wochenende verbracht habe. Nach dem Training am Samstagmorgen habe ich den gesamten Tag in meinem Zimmer gesessen. Ich habe die komplette sechste Staffel von „Entourage“ angeschaut (Übrigens: Das ist eine Hammer-Serie. Würde ich auf jeden Fall weiterempfehlen). Außerdem habe ich noch Videospiele gespielt und ein paar deutsche Shows und Nachrichten im Internet angeguckt. Ihr könnt euch sicher vorstellen, dass mein Schädel am Ende des Tages ganz schön gequalmt hat. Mein Sonntag war auch nicht besser. Es ist gerade 19 Uhr abends, und ich gucke mir mit ein paar Jungs „The Mechanic“ an. Aufgrund des „President’s Day“ am 21. Februar fällt am Montag die Uni aus, sodass es heute vielleicht wieder ein bisschen später wird.

Ich habe zum Glück jetzt endlich auch meine zwei Mitbewohner für die nächsten Jahre und die dazugehörende Wohnung gefunden. Chase Bloch und Nick Karpov (dessen Eltern aus Russland stammen, weshalb ich mit ihm russisch sprechen kann), sind beide Schwimmer und gute Freunde von mir.

Über die Wohnungssituation würde ich hier auch noch gerne das ein oder andere sagen. Also, das Gebiet rund um den Campus war mal ein Ghetto; zumindest sieht es stark danach aus. Es gibt einen kleinen Appartementkomplex mit ungefähr 20 Wohnungen namens „Menlo“. Was man dort für sein Geld bekommt, steht in keinem Verhältnis, aber da alles, was eine gewisse Nähe zur Uni hat, sehr teuer ist, bleibt mir keine andere Möglichkeit. Außerdem ist „Menlo“ zu ungefähr 50 Prozent von Schwimmern bewohnt, was ein großes Plus ist. Aber nun zu den Zahlen: Eine Wohnung mit drei Schlafzimmern, einem Wohnzimmer, zwei Badezimmern und einer Küche kostet 2500 Dollar!

Hinzu kommt, dass die Umgebung wirklich nicht sehr toll aussieht, aber den Studenten bleibt nichts anderes übrig. Nebenbei bemerkt: Für 2500 Dollar könnte man genau die gleiche Wohnung in Downtown (was mit dem Auto nur zehn Minuten von „Menlo“ entfernt ist) bekommen mit einem wunderschönen Blick auf die Skyline. Aber wir Sportler brauchen eine Wohnung, von der man mit dem Fahrrad in nur zwei Minuten mit dem Fahrrad vom Campus entfernt ist. Bei einem Tagesablauf, bei dem jede Minute verplant ist, ist es viel wert, wenn man schnell zu Hause ist, um sich etwas zu essen zu machen oder kurz aufs Ohr zu legen.

Ich bin jedenfalls einfach froh, dass ich eine Wohnung mit zwei Freunden bald beziehen kann, und was wir daraus machen, liegt bei uns.

Am Samstag hatte ich mir das Spiel zwischen Mainz 05 und Bayern München per Live-Ticker angeguckt. Ich fand es wirklich schade, dass Mainz seinen Erfolg aus der Vorrunde nicht wiederholen konnte. Aber ich habe mir von meiner Freundin, die im Stadion war, sagen lassen, dass sich Mainz nicht unter Wert verkauft hat und sich viele Chancen erspielt hat.

Der erste „Conference-Wettkampf“ der Ostküste (für uns sind das die Pac10) ist vorbei. Die Männer aus Florida haben sich super präsentiert und Stärke bewiesen. Viele aus dem Team fangen jetzt schon an von den Zeiten und Namen zu reden, und man spürt eine gewisse Spannung in der Luft. Ich freue mich auf die kommenden Herausforderungen und lasse alles auf mich zukommen.

Ich freue mich auch, wenn ich sehe, dass ihr alle so zahlreich meine wöchentlichen Einträge lest.

Liebe Grüße aus Los Angeles

Dima

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