Dienstag, 28. Juni 2011

Klitschko vs. Haye

Hallo,

es freut mich sehr sagen zu dürfen, dass jetzt endlich auch der Sommer in Deutschland angekommen ist. Ein Grund mehr warum ich Gestern den ganzen Tag draußen verbracht habe und mir einen kleinen Sonnenbrand eingefangen habe.

Ich schreibe jetzt aus dem ICE von Mainz nach Würzburg, denn jetzt stehen wieder sechs Tage Vorbereitung auf den Wettkampf in Luxemburg an, der übernächstes Wochenende stattfindet.

Leider war das Wetter letzte Woche überhaupt nicht sommerlich. Darum empfand ich den Wettkampf in Stockstadt am Freitag, für den ich mich kurzfristig entschieden hatte, als eher unangenehm. Wobei mir die Veranstaltung sehr gut gefiel. Ich bin alle vier 50er geschwommen mit Vor – und Endläufen. Beide Abschnitte waren nach, ungelogen, 20 Minuten vorbei. Da ist es nur selbstverständlich, dass man sich dazwischen nicht locker schwimmen konnte und nach dem letzten Rennen ziemlich übersäuert war. Und dann hat uns das Wetter noch einen Strich durch die Rechnung gemacht. Mit kalter Außentemperatur sind die Muskeln und die Gliedmaßen sehr schnell eingefroren, außerdem war zittern Dauerzustand und das macht die geschwommenen Zeiten eher irrelevant. Immerhin war es ein gutes Training bei dem man die eigene Laktattoleranz trainiert und auch die Kälteverträglichkeit verbessert.

Passend zur Freiwasserdiskussion über sehr kalte Wassertemperaturen wie beispielsweise 16 Grad Celsius, komme ich jetzt ausgerechnet und beschwere mich über 23 Grad Wasser- und 14 Grad Außentemperatur beim Wettkampf. Und das noch vor allem wo man nicht länger als 30 Sekunden im Wasser ist. Aber Beckenschwimmer sind da etwas sensibler und nehmen jedes Grad zu kalt oder zu warm sofort wahr. Auch wenn die Muskeln, Hände und Füße taub vor Kälte sind kann man es vergessen an seine Bestzeiten heranzuschwimmen. Dies ist auch der Grund warum ich auf meine geschwommenen Zeiten nicht näher drauf eingehe. Ich kann so viel sagen, dass ich 3 mal gewonnen und einmal zweiter geworden bin.

Ich war letzte Woche im Kinofilm „Klitschko“. Ein Dokumentationsfilm über die beiden Klitschkobrüder die beide Weltmeister im Schwergewichtsboxen sind. Ich fand den Film sehr gut gemacht, denn er hat das gesamte Leben beider Brüder erzählt und ihre Beziehung und gegenseitige Einflüsse untereinander deutlich gemacht. Außerdem habe ich viele interessante Dinge erfahren die ich vorher nicht wusste. Und außerdem ist es natürlich ein MUSS für jeden Klitschkos-Fan diesen Film zu sehen.

Übrigens eine kleine Erinnerung: Wladimir Klitschko kämpft am 2.7.11 gegen David Haye. Dieser Kampf sollte schon vor langer Zeit stattfinden doch im letzten Augenblick hat Haye zurückgezogen und somit wurde Klitschko, der den Kampf unbedingt wollte, hingehalten. Jetzt steht der Kampf und ich bin mir sicher, dass Wladimir seine Fäuste, als Antwort auf Haye’s Provokationen, sprechen lassen wird.

Ich wünsche euch eine tolle Woche mit wunderbarem Wetter und genießt die Fight Night auf RTL


Hier noch ein aktuelles Interview von Wladimir Klitschko zum Bevorstehenden Kampf

Euer Dima

Montag, 20. Juni 2011

Ein Kurztrip nach England

Servus aus dem Flieger von Manchester nach Frankfurt!

Warum im Flieger von Manchester? Ich hatte mich kurzfristig entschieden, beim „British Gas Great North Swim“ im englischen Windermere mitzumachen. Da mich Thomas Lurz, mit dem ich diese Woche trainiert habe, bei den Organisatoren empfohlen hat, bekam ich neben Jan Wolfgarten und Isabell Härle auch eine Einladung. Der Kurztrip bekann am Freitag, am Samstag wurde geschwommen, und am Sonntag ging es wieder nach Hause.

Diese Great Swims sind eine Reihe von Freiwasserwettkämpfen, die an verschiedenen Plätzen in England stattfinden, und bei denen eine Meile (1650 Meter) absolviert werden muss. Es wurde im Neoprenanzug geschwommen, da das Wasser nur 16 Grad hatte.

Ich bin ja kein totaler Anfänger, was das Freiwasserschwimmen angeht, denn ich habe auch schon Deutsche Jahrgangsmeisterschaften über 5 Kilometer gewonnen. Allerdings liegt mein letztes Freiwasserrennen fünf Jahre zurück, und seitdem hat sich einiges getan. Das Rennen empfand ich als ziemlich anstrengend, es fiel mir auch nicht so leicht, mich zu orientieren, und ich wusste eigentlich auch nicht so recht, was ich da mache J. Auf der einen Seite ist mir das Rennen auch sehr lange vorgekommen, aber im Nachhinein war es super schnell vorbei. Also, ich habe ein paar neue Erfahrungen gemacht und bin jetzt mit dem neunten Platz auch nicht enttäuscht. Ich glaube, nach dieser Erfahrung werde ich die Bedingungen im Becken umso mehr zu schätzen wissen. Im Becken ist vieles vorhersehbar. Zum Beispiel, wann man müde wird, man hat klare Sicht im Wasser, und man kann unterwegs schon seine Zeit einschätzen. Nach den ersten 200 bis 300 Metern gestern habe ich mir einfach gedacht: „Respekt vor den Freiwasserschwimmern“. Es ist schon beeindruckend, was diese Schwimmer leisten – und das unter meistens noch viel extremeren Bedingungen.

Ansonsten habe ich, wie angekündigt, die Woche in Würzburg verbracht und mit Thomas Lurz und Jan Wolfgarten gute Trainingspartner gefunden. Es macht mir Spaß, wieder in dem Becken zu trainieren, in dem ich schon früher trainiert habe. Da werden wieder Erinnerungen wach. Jeder Verein, jede Trainingsgruppe hat eine eigene Kultur, wie zum Beispiel wann was gemacht wird, ob man nach dem Training noch kurz da bleibt oder so. Es ist schön, mit anzusehen, wie diese Kultur auch nach Jahren immer noch dieselbe ist.

Ich werde heute in Mainz übernachten und fahre dann am Montagmorgen wieder zurück nach Würzburg, sodass ich pünktlich zum Nachmittagstraining wieder dort bin.

Ich freue mich auf eine neue Woche mit gutem Training

Liebe Grüße

Dima

Mittwoch, 15. Juni 2011

Neue Ziele anvisieren!

Hallo Freunde,

eine Woche ist jetzt seit den Deutschen Meisterschaften vergangen, und ich habe wieder neue Ziele vor Augen. Nach der DM war ich ein paar Tage geknickt, weil ich so knapp an einem WM-Staffelplatz vorbeigeschwommen bin, aber da bin ich jetzt auch drüber hinweg und blicke nach vorne.

Ich habe mich entschieden, in knapp vier Wochen noch einen Wettkampf in Luxemburg zu schwimmen. Diese Aktion wäre natürlich sinnlos, wenn ich nicht noch versuchen würde, neue Bestzeiten zu erreichen. Deshalb werde ich mich ab Montag auf diesen Wettkampf in meiner alten Heimatstadt Würzburg vorbereiten. Da ich in Mainz nicht so gute Bedingungen habe wie in Würzburg und weil ich vor allem in Würzburg gute Trainingspartner habe, habe ich mich für ein kleines Trainingslager entschieden. Über das Wochenende werde ich wohl nach Hause fahren, um ein bisschen Zeit mit meinen Lieben zu verbringen.

In dieser Woche habe ich mir ein wenig Abstand vom Schwimmsport gegönnt. Ich war ein paar Mal im Training, und diese Einheiten haben mir bestätigt, dass ich in ziemlich guter körperlicher Verfassung bin. Na ja, so schnell verliert man seine Form ja auch nicht, und vor einer Woche war ich immerhin in der Form meines Lebens und bin so schnell geschwommen wie noch nie zu vor.

Das Wochenende habe ich in meiner Heimatstadt Limburg verbracht (meine erste Station in Deutschland). Ich habe dort immer noch Familie und Freunde, und ich freue mich jedes Mal sehr, wenn ich dort ein bisschen Zeit verbringen kann, weil ich dort als Kind gelebt und aufgewachsen bin und immer noch heimatliche Gefühle in dieser Stadt hochkommen.

Ansonsten habe ich viel Zeit mit meiner Freundin verbracht und die ruhige Zeit ohne Schwimmen mit ihr genossen. Eine Leistung, über die ich mich freue, ist, dass ich es endlich geschafft, habe beim Wakeboarden aufzustehen und ein bisschen zu boarden. In der Vergangenheit habe ich es oft probiert, bin aber schon am Aufstehen gescheitert. Es macht super viel Spaß, Zeit am Rhein zu verbringen, und hoffe, dass es noch einige Mal dieses Jahr passiert.

Liebe Grüße aus Limburg

Dima


P.S. Sorry für die Verzögerung

Montag, 6. Juni 2011

„Ich weiß nicht ob ich lachen oder weinen soll“

Im Nachhinein betrachtet, war mein Eintrag von voriger Woche mit der Überschrift „Erntezeit“ sehr passend. Die Deutschen Meisterschaften verliefen für mich so gut wie schon lange nicht mehr, denn ich konnte gute Bestzeiten erschwimmen und bin einen großen Schritt näher an die nationale Spitze gekommen. Eigentlich haben mich immer nur wenige Zehntelsekunden von dieser getrennt, darum ist die heutige Überschrift auch sehr passend.

Es ging für mich am Dienstag mit 100 Brust los. Die nicht so gute Zeit von 1:05,5 Minuten hatte ich schnell abgehakt, schließlich war dieser Start nur als ein kleines Einschwimmen für den restlichen Wettkampf gedacht. Am nächsten Tag stand der Vorlauf über die 100 Freistil auf dem Programm. In 49,91 bin ich zum zweiten Mal seit drei Jahren wieder unter der 50-Sekunden-Marke geblieben (zum ersten Mal ohne Anzug!), schwamm eine kleine Bestzeit und qualifizierte mich als Sechstschnellster für das Finale am Samstag.

Donnerstag ging ich dann über 200 Freistil und Lagen an den Start. Über 200 Freistil schaffte ich mit 1:49,16 ebenfalls eine Bestzeit und kam als Viertschnellster ins Finale. Über 200 Lagen war ich mit 2:03,03 der Drittbeste nach den Vorläufen, meldete aber fürs Finale ab. Der Grund: Ich habe mir nicht zugetraut, mich über diese Strecke für die WM zu qualifizieren und wollte meine Kräfte für die Freistilstrecken sparen.

Nach vier Tagen Vorläufe hatte ich dann den Freitag frei und konnte mich ein wenig entspannen. Das Wochenende mit den Finals über 100 und 200 Meter Freistil versprach ziemlich spannend zu werden. Es hat bestimmt Spaß gemacht, diese Rennen von außen zu sehen. Es hat aber auch großen Spaß gemacht live mitzuwirken. Mit einer Steigerung von einer halben Sekunde gegenüber dem Vorlauf belegte ich mit im 100-Meter-Freistil-Endlauf in 49,49 Sekunden wieder den sechsten Platz und schwamm leider zwei Zehntelsekunden an einem Staffelplatz und der damit verbundenen WM-Quali vorbei. Für mich war das aber in Ordnung, denn meine Hauptstrecke sollte ja noch kommen. Ich war einfach sehr zufrieden mit dieser Zeit und habe es als gutes Zeichen für die 200 Kraul gesehen.

Am Sonntag stand ich auf Bahn 2 im 200-Freistil-Finale und hatte ziemlich viel Bock darauf, schnell zu schwimmen. Ich habe keine Fehler gemacht und bin in 1:48,32 eine tolle Bestzeit geschwommen. Leider Gottes bin ich nur als fünftschnellster Schwimmer angekommen und habe den vierten Platz um ein paar Zehntelsekunden verpasst. Es war super ärgerlich für mich, denn plötzlich war ich in genau derselben Situation wie voriges Jahr – und das hatte ich ja eigentlich vermeiden wollen. Ich bin eine sehr gute Zeit geschwommen, aber was 2010 noch zum zweiten Platz gereicht hätte, war diesmal nur noch gut genug für Platz fünf. Es war ein superstarkes Feld, und ich glaube, das hat es bei nationalen Meisterschaften noch nicht gegeben, dass vier Leute unter der 1:48-Marke bleiben. Übrigens habe ich noch den USC-Team-Rekord, gehalten von meinem Freund Clement Lefert, gebrochen…

Das waren meine Deutschen Meisterschaften 2011. Ich finde, ich habe gute Arbeit geleistet. Ich habe mich um einiges verbessert – nicht nur von den Zeiten her, sondern auch, weil ich viel lockerer und entspannter in meinen Rennen gegangen bin und viel Spaß dabei hatte.

Wie es jetzt weitergeht, könnt ihr dann hier nächste Woche nachlesen

Danke an alle, die mich unterstützt haben, die mir die Daumen gedrückt und mit mir mitgefiebert haben. Danke!

Euer Dima